"Adlon-Palais", Extension of the Hotel Adlon

"Adlon-Palais", Erweiterung des Hotel Adlon

Als die Akademie der Künste im Jahr 1907 ihren Sitz neben das Hotel Adlon in das Gebäude Pariser Platz 4 legte, reichte das Grundstück im Süden bis zur Behrenstraße.
Der preisgekrönte Wettbewerbsentwurf von 1994 für den Neubau der Akademie sah im Süden das Archiv mit Magazin und Lesesaal vor. In der Folgezeit entwickelte sich die Vorstellung, man könne die Baukosten für den Neubau der Akademie reduzieren, wenn der südliche Teil des Akademiegrundstückes an der Behrenstraße für eine Fremdnutzung veräußert werden würde.
Für das Hotel Adlon bot sich hier die Möglichkeit einen Erweiterungsbau errichten zu lassen.
So entstanden im sogenannten Adlon-Palais an der Behrenstraße neue Konferenzräume, Restaurants, ein Café, Büroräume und Clubbereiche.
Ein großer Tagungsraum im 1. und 2. OG ist an das bestehende Hotel angebunden und unter dem Dach ist der exclusive China-Club beheimatet.

Die drei neu entstandenen Bauten an der Behrenstraße – Hotel Adlon, Adlon-Palais und DZ-Bank - stehen als eigenständige Individuen nebeneinander. Verbindende Elemente, wie Loch-fenster und horizontale Dreiteilung der Fassade stellen die gewünschte Kontinuität her.

Vom 1. bis zum 5. Obergeschoß handelt es sich bei der Fassade
um eine Stahlbetonwandscheibe mit hochformatigen Kastenfenstern, die mit einem Wärmedämm¬verbundsystem und einem mineralischen Putz versehen wurde.
Die Fassade sollte glatt sein, ohne Vor- und Rücksprünge.
Das "Mehr", das die Nachbargebäude in Profilierungen oder plastischen Architekturformen auf¬weisen, wird beim Adlon-Palais durch eine prägnante Farbgestaltung erzeugt. Beim ersten Hinsehen erscheint die bemalte Putzfläche wie ein leuchtender Teppich, innerhalb dessen wie durch Tageslicht erzeugte Licht- und Schattenmuster auftreten.
Dieser "Flickenteppich" verbindet sich mit den Spiegelungen des Himmels und dem Spiel der Wolken, die als Reflektionen auf den Verglasungen der Fenster sichtbar werden.
Die Putzfassade ist zweifarbig. Wir erkennen einen gebrochen-weißen Untergrund und partiell darüber gelegt – fast wie zufällig verteilt – einzelne satt-gelbe, leuchtende Farb¬flächen.
Beim zweiten Hinsehen könnte man sich fragen, wie die Begren¬zungslinie des Farbwechsels entstanden sein könnte.
Weil in den oberen Ebenen der China-Club beheimatet werden sollte, hatten die Architekten vor¬geschlagen, der Gestaltung der Fassade die Form eines chinesischen Schriftzeichens zugrunde zu legen.
In einer weiteren Bearbeitungsphase entschied man sich, das Zeichen lediglich fragmentarisch zu verwenden und mit Hilfe eines Computers zu verfremden.
Lasurfarben (Keim'sche Mineralfarben) wurden mit Schwämmen auf den Putzuntergrund aufgetragen und naß-in-naß gewischt. Es entstand eine wolkenartige Ober¬fläche, bei der der hellere Grundton mehr oder weniger noch durchscheint.

Client
Bredero Projekt Berlin GmbH
Architect
Behnisch & Partner with Werner Durth, Stuttgart
Planning and Construction
2001-2003
Gross
9,000 m²
Address

Behrenstrasse 72
10117 Berlin
Germany

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